Die Annahme, dass zu Käse Rotwein getrunken werden sollte, ist weit verbreitet. Doch nicht zu jeder Käsesorte ist ein Rotwein die optimale Empfehlung. Wir zeigen dir, worauf du bei der Weinauswahl zu Käse achten solltest.
Käse und Wein: Grundregeln und Tipps
Käse und Wein haben eine lange Tradition. Und wie auch beim Wein gibt es beim Käse zahlreiche Sorten, die alle verschiedene Geschmacksnuancen aufweisen. Bei der Kombination von Wein und Käse ist das Ziel, diese Nuancen aufeinander abzustimmen, sodass ein harmonisches Gesamtbild entsteht.
Voraussetzung für eine besondere Harmonie zwischen Wein und Käsesorte ist, dass beide einander ähnlich sind. Dabei gibt es ein paar grundlegende Dinge zu beachten, die wir im Folgenden näher erläutern.
Konsistenz und Textur
Je geringer der Wassergehalt des Käses, umso komplexer sollte der Wein sein. Denn Käsesorten mit einem geringeren Wassergehalt, haben einen intensiveren Geschmack und erfordert daher einen Wein, der ihnen Paroli bieten kann. Beispiele für Käsesorten mit einem hohen Wassergehalt sind Weichkäse wie Brie de Meaux, Camenbert und Reblochon. Käsesorten mit einem mittleren Wassergehalt sind Schnittkäse wie Tomme de Savoie, Morbier und Wiesenblumenkäse. Hartkäse wie Parmesan, Comté und Gruyère haben hingegen einen geringen Wassergehalt.
Harmonie durch gleiche Aromen
Grundsätzlich gilt: Die Aromatik von Wein und Käse sollten sich ähneln. Je kräftiger der Käse, desto kräftiger der Wein. So stellst du sicher, dass der Käse den Wein geschmacklich nicht überdeckt und ein Gleichgewicht zwischen den beiden Komponenten entsteht. Zu einer milden Käsesorte sollte entsprechend also ein milder Wein gereicht werden, zu einem gereiften pikanten Käse hingegen ein gehaltvoller Wein.
Dies lässt sich auf nahezu alle Aromen übertragen: Dein Käse besitzt eine fruchtige Note? Dann greif doch mal zu einem fruchtigen Rivaner!
Kontrast bei Süße und Säure
Eine Ausnahme in Sachen Gleichheit stellen Säure und Süße von Käse und Wein dar. Hier schafft die Kombination eines säuerlichen Käses mit einem süßen Wein einen spannenden Kontrast im Gaumen. Deshalb wird zum Beispiel zu einem Blauschimmelkäse gerne ein ausgesprochen süßer Wein wie Portwein getrunken.
Herkunft von Wein und Käse
Dieser Tipp ist Gold wert: Eine ähnliche geographische und klimatische Herkunft von Wein und Käse hat auch Auswirkungen auf ihre Kombinierbarkeit. Es lohnt sich also, einen Blick auf die Region zu werfen, aus der der Käse kommt.
Weinbegleitung zur Käseplatte
Der Klassiker für einen Abend unter Käsefreunden: Eine Käseplatte, frisch gebackenes Brot und der Abend ist perfekt! Doch nach welchem Käse sollte sich die Weinbegleitung richten? Sicher musst du nicht zu jeder einzelnen Sorte den passenden Wein entkorken. Hier gilt: Der Wein sollte zu dem kräftigsten Käse auf deiner Platte passen!
Befindet sich allerdings ein Blauschimmelkäse in deiner Käseauswahl, mit dem vor allem süße Weine harmonieren, ist ein zweiter Wein zu empfehlen.
Tipp: Habe immer auch das passende Gerolsteiner zur Hand, so neutralisierst du die Eindrücke des Käses und bist bereit für die nächste Geschmacksexplosion!
Welcher Wein zu welchem Käse: Tabelle
Du bist auf der Suche nach einer Weinbegleitung zu einer bestimmten Käsesorte? Hier haben wir Käsesorten und geschmacklich harmonierende Weine für dich zusammengefasst. Unterhalb der Tabelle findest du noch einmal die ausführlichen Erklärungen.
| Käsesorte | Passender Weißwein | Passender Rotwein |
| Weichkäse/Weißschimmel-käse (Brie, Camembert) | Trockene oder halbtrockene Weißweine: Riesling oder Grauburgunder Fruchtige Weißweine: Chardonnay oder Grüner Veltiner | Intensive Rotweine: Bordeaux, Pinot Noir oder Barolo |
| Weichkäse mit gewaschener Rinde (Livarot, Munster, Langres) | trockener Riesling, Gewürztraminer | Kräftige deutsche Rotweine: Domina, Regent, Dornfelder, Burgunder |
| Frischkäse, Rahmkäse, Mozzarella, Mascarpone | Leichte Weißweine: Silvaner, Weißburgunder, Bacchus | Weicher, samtiger Spätburgunder |
| Blauschimmelkäse/Edelpilzkäse | Beerenauslese, süßer Riesling, Sauternes oder Tokajer | Süße RotweinPortwein, Bordeaux, Pinot Noir |
| Ziegenkäse | Trockene und fruchtige Weißweine: Sauvignon Blanc, Silvaner, Weißburgunder | Merlot, Syrah, Spätburgunder |
| Schnittkäse (Edamer, Tilsiter, Gouda) | Rivaner und halbtrockener Riesling, Huxelrebe | Trockener Bordeaux, fruchtiger Dornfelder, Merlot, St. Laurent |
| Hartkäse (Grana Padano, Comté, Manchego) | Chardonnay, Weißburgunder, Grauburgunder | Barbaresco, Rioja, Tempranillo |
Wein zu Camembert: Weißschimmelkäse
Weichkäse mit weißem Schimmel neutralisieren die Säure des Weins und heben gleichzeitig die Fruchtnote hervor. Ein fruchtiger Wein mit feinem Schmelz ist daher die beste Empfehlung zu Sorten wie Brie und Camembert.
Ein fruchtig-frischer Chardonnay oder Grüner Veltiner ist daher die beste Option. Aber auch ein Grauburgunder harmoniert hervorragend mit einem Weißschimmelkäse.
Soll es ein Rotwein sein, kannst du auch zu einer etwas würzigeren Käsesorte greifen und sie mit einem intensiven fruchtigen Bordeaux oder Bardolino kombinieren.
Wein zu Weichkäse mit gewaschener Rinde
Diese Käsesorte sollte von einem stärkeren, intensiven Wein begleitet werden. So stellst du sicher, dass der Wein in der Kombination mit einem würzigen Munster oder Langres nicht untergeht. Ein Wein zu Rotschimmelkäse sollte also ein kräftiges Aroma aufweisen. Die perfekten Partner sind hier Rotweine aus den Rebsorten Regent, Burgunder oder Dornfelder.
Zu einem Munster harmoniert auch ein Gewürztraminer sehr gut und bringt neue Aromen ins Spiel.
Wein zu Mozzarella, Ricotta & Co.
Mit frischen, säurebetonten Käsesorten wie Ricotta und Frischkäse harmonieren säurearme und fruchtige Weine besonders gut. Ein fruchtiger Weißwein mit dezenter Restsüße wie ein Bacchus oder ein leichter Silvaner ist der perfekte Begleiter dieser cremigen Käsesorten.
Ist ein Rotwein gewünscht, so solltest du darauf achten, dass dieser besonders leicht und samtig am Gaumen schmeckt. Gleiches gilt für einen Roséwein, der perfekt mit den frischen Käsesorten harmoniert.
Ebenso kannst du Mozzarella & Co. aber auch prima mit einem Sekt oder Champagner kombinieren. Die leichte Kohlensäure ruft eine wahre Geschmacksexplosion in deinem Mund hervor. Du solltest allerdings keinen trockenen Perlwein wählen, da der Käse sonst schnell herb und bitter schmeckt.
Wein zu Gorgonzola: Blauschimmelkäse
Gorgonzola-Fans schätzen den salzigen und würzigen Geschmack dieser Käsesorte. Diesem sollte die Weinbegleitung etwas entgegensetzen. Ein süßer Wein mit feiner Säure ist der optimale Partner für den salzigen Klassiker.
Bei dieser Kombination kommt es auf den Kontrast an: Blauschimmelkäse, der Salzigkeit und je nach Sorte sogar eine gewisse Schärfe aufweist, kombinierst du am besten mit süßen Weinen wie Portwein und Pinot Noir. Auch weiße Dessertweine wie ein edelsüßer Riesling und Beerenauslesen bieten ein Gegengewicht zur Würze des Käses.
Tipp: Probiers doch mal mit einem süßen Sherry zum Blauschimmelkäse!
Wein zu Ziegenkäse
Ziegenkäse schmeckt sehr intensiv und wird von einer strengen Aromatik begleitet. Daher ist er immer auf der Suche nach einer starken Begleitung, die in der Lage ist, den Geschmack des Käses zu dominieren. In einem kräftigen Rotwein wie Merlot oder Syrah findet der Ziegenkäse seinen optimalen Partner.
Soll es ein Weißwein sein, greifst du am besten zu einer trockenen und leicht fruchtigen Rebsorte wie dem Sauvignon Blanc oder einem Weißburgunder.
Wein zu Gouda: Schnittkäse
Die Vielfalt an verschiedenen Schnittkäsesorten macht es unmöglich, hier eine pauschale Aussage zu treffen. Wichtig ist, dass Wein und Käse sich in ihrer Intensität ähneln. Je säurehaltiger eine Käsesorte ist, desto weniger Säure und desto mehr Restsüße sollte der Wein aufweisen.
Junge Käsesorten verfügen in der Regel über einen hohen Säuregehalt. Daher solltest du einen milden, blumigen Weißwein reichen. Hier bieten sich ein Silvaner oder Riesling, aber auch ein Soave Classico aus Venezien an.
Zu gereiften und kräftigeren Käsesorten braucht es auch einen kräftigeren Wein. Empfehlungen sind hier Rotweine wie Merlot, Dornfelder und St. Laurent.
Wein zu Parmesan: Hartkäse
Je länger ein Hartkäse reift, desto würziger und salziger schmeckt er. Durch das enthaltene Fett bindet zum Beispiel die Sorte Parmigiano Reggiano Tannine sehr gut. Gerbstoffbetonte Rotweine wie Rioja oder Chianti sind zu warmgepressten Käsesorten also die optimalen Begleiter. Auch ein Grauburgunder mit nussig-süßlichem Aroma ist immer eine gute Wahl. Zum spanischen Manchego wird ein Tempranillo empfohlen.
Je jünger der Hartkäse ist, desto feiner muss allerdings auch der Wein sein. Von einem frischen Weißwein über einen fruchtigen Roséwein bis hin zum intensiven Rotwein ist hier also alles möglich.
Gerade bei fettigen Käsesorten in Kombination mit einem gerbstoffbetonten Wein ist ein stilles Wasser wie unser Gerolsteiner Naturelle Gold wert! Es reinigt und erfrischt die Zunge und neutralisiert deinen Gaumen, ohne zu beschweren.
