Wie bist du zum Wein gekommen?
Das war Anfang der 90er in Frankreich. Ich war Anfang 20 und bin zum Urlaub an die Atlantikküste gefahren. Statt Strandurlaub wurden dann 14 Tage intensive Chateau-Besuche daraus. Das war damals ja noch viel einfacher die Weingüter zu besichtigen. So entstand die Liebe zum Wein.
Wann und warum hast du dich entschieden den Wein zum Beruf zu machen?
Als es Anfang 2001 den ersten Deutschlandkurs in Geisenheim für das WSET-Diploma gab, habe ich beschlossen, die Fronten zu wechseln und aus der Leidenschaft einen Beruf zu machen. Schon in den 90ern hatte ich nebenberuflich begonnen einen Weinhandel aufzubauen, dessen Ladengeschäft aber nur zwei Tage geöffnet war, da ich hauptberuflich noch in der Finanzbranche tätig war. 2003 bin ich dann komplett aus dieser ausgestiegen und habe ich mich auf das Thema Wein fokussiert.
Wofür stehen die WeinPlaces für dich persönlich?
Das ist das Schöne in der Weinbranche: Man trifft sich zu vielen Gelegenheiten. Die WeinPlaces sind für mich ein Netzwerk aus Leuten, die genauso mit Leidenschaft dabei sind. Man kann auch nur dann erfolgreich sein. Wein ist für mich eine absolute Herzensangelegenheit. Das spürt man auch bei den Kollegen. Es ist eine Arbeit, die mit einer Menge Idealismus geprägt ist. Es geht darum Leidenschaft zu zeigen und Exzellenz und Kompetenz miteinander zu verbinden. Daher hat es mich auch gefreut nun dazuzugehören.
Welchen Klassiker hast du immer im Haus?
Ich habe viele Klassiker. Bei uns finden sich 1.500 Weine auf der Karte. Außerdem bin ich eher klassisch geprägt, meine Weinwurzeln liegen nach wie vor in Frankreich und bin generell eher in den klassischen Regionen unterwegs. Ein weiterer Schwerpunkt bei uns ist Deutschland und damit auch Riesling. Allerdings lässt sich das schwer auf einen Wein runterbrechen.
Wenn du ein Wein wärst, welcher wärst du?
Ehrlich gesagt wäre ein Wein aus Sachsen gut. Hier haben wir selber ein kleines und spannendes Weinbaugebiet vor der Tür. Mittlerweile bin ich mit unserer Region eng verwurzelt, aber ich musste erst raus in die weite Weinwelt, um jetzt zurück in die eigene Heimat zu kommen.
Dein Motto in Sachen Wein?
Wein ist grenzenlos, Wein baut Grenzen ab. Immer wieder stelle ich fest, wie toll es eigentlich ist, dass wir so gut reisen können. Und auch was Wein damit bewirken kann. Dank des Themas können Grenzen und Barrieren abgebaut, sowie neue Freundschaften geschlossen werden. Es geht immer darum mit Respekt an die Sachen ranzugehen und immer tiefer in das Thema einzudringen. Faszinierend ist auch, wie man immer toleranter wird. Wir probieren viel, auch Neues und Unkonventionelles und regen zu Diskussionen an.
Was trinkst du, wenn du keinen Wein trinkst?
Wasser. Ich trinke kein Bier oder gar Spirituosen. Bei mir ist es entweder Wein oder Wasser.
Wo trinkst du Wein am liebsten, wenn du nicht gerade in deinem Geschäft bist?
Ich trinke überall gerne Wein, aber am liebsten mit Freunden und Kollegen, die die gleichen Leidenschaften teilen. Manchmal trinke ich auch für mich alleine, das ist einfach situationsbedingt.
Your personal hidden treasure?
Das wäre vom Weingut Schloss Wackerbarth aus Sachsen der 2018er Riesling aus der Grand Cru Lage Goldener Wagen.